Gespräche mit der/dem Vorgesetzten zum Thema Gehalt sind nicht einfach, aber in vielen Betrieben alle 1-2 Jahre notwendig, wenn man nicht ins Abseits geraten möchte. Gerade jetzt - in Zeiten, in denen alles teurer wird - könnte jeder etwas mehr Gehalt gut gebrauchen. Argumentiere aber beim Gehaltsgespräch auf keinen Fall mit Themen wie steigende Mieten oder Inflation! Vergleiche dich nicht mit Kolleg*innen und reagiere nicht emotional! Das sind keine erfolgversprechenden Strategien.
7 Vorschläge, wie du es besser machen kannst:
Tipp 1: Bereite dich gut und ausführlich auf das Gespräch vor und wähle den richtigen Zeitpunkt. Bitte deine/n Vorgesetzte/n also zum Beispiel dann um ein Gespräch, wenn du kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Projektes stehst, wenn du eine Zusatzausbildung abgeschlossen hast oder wenn du mehrere Monate lang erfolgreich zusätzliche Aufgaben übernommen hast.
Tipp 2: Das Gespräch selbst sollte in einer ruhigen und angenehmen Atmosphäre stattfinden. Überlege dir für den Anfang einige Themen für einen kurzen Small-Talk, sodass eine positive und aufgeschlossene Grundstimmung entsteht. Nimm dir für diese Überlegungen Zeit, denn der Beginn eines Gesprächs stellt wichtige Weichen dafür, wie der weitere Verlauf sein wird.
Tipp 3: Formuliere dann deine Wünsche möglichst konkret und in einem angemessenen Rahmen. Informiere dich dazu vorab, welche Gehaltssteigerungen in deinem Arbeitsbereich üblich sind.
Tipp 4: Begründe dann deinen Wunsch nach mehr Gehalt gut. Überzeuge deine/n Vorgesetzte/n, dass du mehr wert bist. Sammle dazu vorab fundierte Argumente wie z.B.:
Projekte
Erfolge
Einsparungen
Umsatzsteigerung
Überstunden
Überdurchschnittliche Leistungen
Zusätzliche Qualifikationen
Weiterbildungen
Freiwillige Mehrarbeit
Erhaltenes Lob
Stelle dann beim Gespräch deine stärksten Argumente gut dar und zeige auf, welchen Wert du – auch zukünftig – für die Firma hast.
Tipp 5: Wenn die Reaktion auf deine Forderung nicht deinen Wünschen entspricht, bleibe unter allen Umständen ruhig und höflich. Gib aber auch nicht zu schnell nach, sondern frage beispielsweise: „Unter welchen Umständen würden Sie mir das gewünschte Gehalt bezahlen“? Wenn dein Gegenüber zunächst schweigt, bleib ruhig und halte das Schweigen aus. Du musst zudem nicht das erste Angebot annehmen - manchmal ist es ratsam, mehrere Gesprächsrunden zu durchlaufen.
Tipp 6:
Bereite alternative Forderungen vor, falls sich zeigt, dass der Arbeitgeber derzeit keinen finanziellen Spielraum hat. Das können zum Beispiel Zusatzleistungen wie Fahrtkosten, betriebliche Altersvorsorge, Zusatzurlaub oder Erfolgsprämien sein. Achte darauf, dass das Verhandlungsergebnis schriftlich festgehalten wird.
Tipp 7:
Sollte das Gespräch in eine Sackgasse geraten, dann schlage vor, das Gespräch zu vertagen. Selbst wenn das Gespräch scheitert, gib nicht gleich auf und starte nach einiger Zeit einen neuen Versuch.
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