Kritik ist ein normaler Bestandteil des Berufslebens. Gleichzeitig ist sie den meisten Menschen unangenehm. Das ist ein Spannungsverhältnis mit Konfliktpotenzial, das in diesem Beitrag näher beleuchtet werden soll.
Denn: Es lohnt sich, negatives Feedback ernst zu nehmen und zu hinterfragen. Kritik kann eine Chance sein - sie kann uns helfen, uns weiterzuentwickeln sowie an persönlicher Reife und mentaler Stärke zu gewinnen.
Heute schauen wir uns wieder ein Beispiel aus der Praxis an – das Beispiel von Claudia. Namen und beteiligte Personen sind natürlich anonymisiert.
Vor einiger Zeit kam Claudia, eine meiner Kundinnen, mit folgendem Problem zu mir:
„Ich wohne seit drei Jahren in Deutschland und habe die Sprache schnell gelernt. Aktuell bereite ich mich sogar auf das C1-Zertifikat vor. Mir passiert es leider immer wieder, dass ich in der Arbeit schlechte Rückmeldungen erhalte - angeblich weil ich zu langsam arbeite. Ich habe aber das Gefühl, dass es eher auf der persönlichen Ebene liegt und kann die Kritik an meiner Arbeit nicht verstehen.“
Wir haben in der ersten Kursstunde zunächst gemeinsam analysiert, was die Gründe für die schlechten Rückmeldungen sein könnten. Dabei hat sich schnell gezeigt, dass es für Claudia wichtig ist, bei ihrem Vorgesetzten differenzierter nachzufragen. Bisher war Claudia immer unklar, was genau die Kritikpunkte an ihrer Arbeit sind. Dadurch entstand Claudias Eindruck, dass es sich um generalisierende, unberechtigte Kritik handelt, wodurch sie sich abgelehnt fühlte und ihre Arbeitsmotivation litt.
Claudias Weg zu mehr Verständnis und Akzeptanz
Anhand unserer Analyse entwickelten wir die wichtigsten Fragen, die zur Klärung des Problems beitragen und bestehende Missverständnisse aufzeigen konnten.
Zusätzlich beschäftigten wir und mit verschiedenen wirkungsvollen Fragestrategien und den dazugehörigen Hintergründen.
Bei einem weiteren Termin sprachen wir ausführlich über die Unterschiede von konstruktiver und destruktiver Kritik und über mögliche Reaktionen auf die jeweilige Art der Kritik. Wir analysierten verschiedene Situationen und besprachen, wann es wichtig ist, differenziert nachzufragen und zu versuchen, die Sichtweise des Kritikers/der Kritikerin besser zu verstehen. Auch Situationen mit unsachlicher Kritik, in denen ein kurzes Statement wie „Danke, dass Sie das ansprechen, aber ich sehe das (aus folgenden Gründen) anders“ genügt, wurden geübt.
Nach zwei weiteren Terminen mit Beispielen, Geprächssimulationen und Rollenspielen fühlte sich Claudia fit für ein Gespräch mit ihrem Vorgesetzten über die schlechten Rückmeldungen. Bei diesem Gespräch stellte sich durch Claudias detaillierte Rückfragen heraus, dass vor allem die Kommunikation mangelhaft war und sich Vorgesetzte und Kolleg*innen dadurch kein Bild machen konnten, woran Claudia gerade arbeitete und wie der jeweilige Stand war. So kam es immer wieder zu Unsicherheiten und Unzufriedenheit im Team, die jedoch zu spät oder nur indirekt ausgesprochen wurde.
Durch ihre kulturelle Prägung konnte Claudia die Signale ihrer Kolleg*innen nicht richtig deuten. Der Vorgesetze zeigte sich erleichtert, dass Claudia offenbar über die Kritik intensiv nachgedacht hatte und sie ernst nahm.
In der letzten Kursstunde beschäftigten wir uns noch mit den Themen Small Talk, Kontaktpflege und Vertrauensaufbau, sodass Claudia Anregungen dafür bekam, wie sie die Beziehungen zu Kolleg*innen und Vorgesetzten langfristig pflegen kann.
Claudias Weg zu einer geschätzten Kollegin in 4 Schritten
Folgende vier Schritte waren für Claudia besonders wichtig, um ihre Arbeitssituation zu verbessern:
Die Reflexion von Feedback und das Kennenlernen von Fragestrategien
Reaktionen auf negatives Feedback und Vereinbaren von transparenten Zielen
Training konstruktiver Kommunikation.
Coaching in Vertrauensaufbau im Team und Schaffen einer positiven, kollaborativen Arbeitsatmosphäre.
Wenn dich in deiner Arbeit ähnliche Themen beschäftigen und du mit mir gemeinsam daran arbeiten möchtest, mache es wie Claudia! Melde dich bei mir und ich erarbeite ein individuelles Kurskonzept für dich! Ich freue mich auf dich!
Für Schnellentschlossene: Du kannst hier auch direkt
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